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Der Heilige Josef

Lebensdaten:
Der hl. Josef gemalt von Guido Reni, 1640–1642 (typische Darstellung der Barockzeit)

Der hl. Josef gemalt von Guido Reni, 1640–1642 (typische Darstellung der Barockzeit)

 Geboren in Nazaret, gestorben im 1. Jahrhundert.
 
Vita:
Josef stammte aus dem Geschlecht König Davids und lebte als Zimmermann in Nazaret in Galiläa. Er war der Verlobte der Gottesmutter Maria. Als Maria schwanger wurde, wollte sich Josef in aller Stille von ihr trennen. Doch im Traum erschien ihm ein Engel der ihn in das Geheimnis der   göttlichen Empfängnis Mariens einweihte. Von diesem Tag an lebte das Paar in jungfräulicher Ehe. Auf dem Weg zur von Kaiser Augustus angeordneten Volkszählung gebar Maria in einem Stall nahe einen Sohn, dem Josef den Namen Jesus. Er floh mit Mutter und Kind vor den Häschern des Herodes nach Ägypten und kehrte erst nach Nazaret zurück, als er von Herodes’ Tod hörte. Als Jesus zwölf Jahre alt war, pilgerte die Familie zum Osterfest nach Jerusalem. Diese Begebenheit ist das letzte Mal, dass Josef in der Heiligen Schrift erwähnt wird. Man nimmt er sei zwischen der Pilgerreise und Jesu Wirken gestorben. Vorstellbar ist allerdings auch, dass er sich von da an immer im Hintergrund  und dass deswegen in den Evangelien nicht näher auf ihn eingegangen wird.
 
Brauchtum:
Josef gehört zu den meist verehrten Heiligen überhaupt. Im Orient begann seine Verehrung bereits sehr früh, die erste Erwähnung in einem Heiligenkalender des Abendlandes findet sich für Josef erst um 850. Große Kirchenpersönlichkeiten wie Bernhard von Clairvaux, Theresia von Avila oder Franz von Sales sowie insbesondere die Franziskaner förderten die liturgische und volkstümliche Verehrung des Nährvaters Jesu.

Am Josefi-Tag sind besonders in den Alpenländern verschiedene Bräuche bekannt, darunter das Verteilen der „Josefi-Kücherln“, eines Schmalzgebäcks. Warum der heilige Josef genau am 19. März gefeiert wird, ist nicht sicher. Vielleicht, weil dieses Datum nahe am Fest Mariä Verkündigung (25. März) liegt, oder weil bereits im alten Rom der 19. März als Fest der Göttin Minerva, der Schutzpatronin der Handwerker, begangen wurde.

Namensbedeutung:
Josef ist hebräisch und bedeutet „(Gott) möge hinzufügen“.
 
Namensableitungen: 
Von „Josef“ gibt es die Verkleinerungsformen Sepp und Jupp. Darüber hinaus lassen sich die Namen Giuseppe, Joe, Joey und Jussuf auf „Josef“ zurückführen.
 
Darstellung:
Josef wird dargestellt als Zimmermann mit seinen Geräten, mit Wanderstab, Jesuskind oder einer weissenLilie.
 
Patron:
Papst Pius IX. erhob Josef im Jahre 1870 zum Patron der gesamten Kirche. Außerdem ist er Patron der nach ihm benannten Ordensgenossenschaften, Bruderschaften und Vereine, der Eheleute und der christlichen Familien, der Kinder, Jugendlichen, Jungfrauen, Waisen, Erzieher, Reisenden, Verbannten, Sterbenden, Arbeiter, Handwerker, Holzhauer, Ingenieure, Tischler, Totengräber, Wagner, Zimmerleute, in Wohnungsnot, in Versuchungen, verzweifelten Situationen, bei Augenleiden, der Keuschheit, für einen guten Tod.
 
Josefslied:
Du aus Davids Stamm geboren,
Bräutigam der Jungfrau rein,   
den der Vater auserkoren,
Diener seinem Sohn zu sein!        
                                                       
Josef mit Stab und LilieGottes Wort hat dich geleitet,
durch die Dunkelheit der Zeit.
Hilf dem Volk, das hier noch streitet,
auf dem Weg zur Heiligkeit!
 
Gottes Reich hier zu entfalten,
ruft uns auf der Herr der Welt.
Unsre Erde zu gestalten,
hat der Vater uns bestellt.
 
Heil’ger Josef, gib Gelingen.
Unsrer Arbeit, unserem Tun.
Alles, was wir hier beginnen,
trage bei zu Gottes Rum!
GL 889
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